Rhein-Lahn Post kritisiert Tempo-30 Regelung scharf

In einem Bericht ihrer Ausgabe vom 16. August 2017 kritisiert die Rhein-Lahn Post auffallend scharf die neu eingeführte, durchgehende Tempo-30 Regelung in Braubach. Der Redakteur Matthias Schlenger stellt schon mit der Überschrift die Maßnahme in Frage und titelt: „Braubach könnte sich einen Bärendienst erwiesen haben“.

Der Artikel selbst ist fast durchweg negativ verfasst. Warum, dass wissen wir auch nicht … leider! Der Autor vermisst Zahlen und Fakten die zur Umsetzung geführt haben und begründet dies selbst ausschließlich nur mit Vermutungen und seiner persönlichen Meinung.

Sehr geehrter Herr Schlenger, sie schreiben, dass alle politischen Verantwortlichen und wir die Bürgerinitiative „Braubach lebenswerter e.V.“ als Interessensgemeinschaft der Anwohner aber auch der Berufspendler uns immer wieder für diese Änderung eingesetzt haben, ist das nicht erst einmal etwas sehr positives, was es entsprechend positiv zu erwähnen wert gewesen wäre? Politik gänzlich parteiübergreifend und Bürger arbeiten an einem gleichen Ziel, Hand in Hand! Wo findet man so etwas noch heutzutage?

Haben sie einmal bei den Parteien hinterfragt, was zu deren Entscheidung beigetragen hat? Das geht nicht aus dem Bericht hervor. Haben sie uns einmal gefragt, was unsere Beweggründe sind und waren? Nein das haben sie nicht! Wahrscheinlich haben sie noch nicht einmal unsere Homepage nachgelesen. Hier wären sie sehr schnell auf zahlreiche Gründe und Fakten gestoßen, die eine solche Regelung erforderten.

Fakten, welche wir Anwohner, aber auch die zahllosen Pendler hier tagein und tagaus ertragen müssen. Fakten, die sich aus wesentlich mehr als „nur“ ein paar abgefahrenen Spiegeln zusammen setzen.

Sie fragen ob unsere Maßnahmen nicht unsinnig klingen? So wie sie unsere Arbeit in ein einseitiges Rampenlicht gesetzt haben, tun sie dies bestimmt. Sie beschreiben selbst die Wartezeiten am Obertor, die täglichen Staus wollen dann aber auf der anderen Seite mit „50 Sachen“ durch die Stadt fahren. Schließt das eine nicht das andere aus? Wie sinnig erscheint eine solche Aussage? Das die zulässige Höchstgeschwindigkeit vorher auf wenigen hundert Metern mehrfach zwischen Tempo 30 und Tempo 50 wechselte, wie sinnig erscheint ihnen das? Wir haben zu unterschiedlichen Tageszeiten gänzlich unterschiedliche Verkehrssituationen. Dies berücksichtigen sie in ihrem Artikel leider mit keinem Wort. Vielmehr greifen sie einzelne Punkte der unterschiedlichen Situationen gezielt heraus und vergleichen dann die sprichwörtlichen Birnen mit den Äpfeln.

Wir können sicherlich recht gut mit Kritik umgehen, denn auch wir wissen, dass man es nicht allen gleichermaßen recht machen kann. Auch dann nicht, wenn man mit allen beteiligten in die gleiche Richtung fährt.

Aber die Kritik muss fair und begründet sein. Beides haben wir in ihrem Artikel vermisst und bedauern dies zu tiefst. Und das sie dann auch noch die Sicherheitsaspekte mit einem handwisch unter den Tisch kehren und somit indirekt Frage stellen, das ist ein Schlag ins Gesicht aller Anwohner, die die aktuelle Verkehrssituation ertragen müssen.

Guter Journalismus geht anders Herr Schlenger. Guter Journalismus holt sich Meinungen aller Seiten ein und wirft dann Pro und Contra fair und vor allem aus neutraler Sicht in die Waagschale. Was sie gemacht haben ist einseitige Meinungsbildung. Fragt sich, wer sich hier den größeren Bärendienst erwiesen hat.

Wir, die Bürgerinitiative „Braubach lebenswerter e.V.“ werden uns auch weiterhin für die Interessen unserer Mitglieder einsetzen. Unsere Ziele sind klar definiert und werden fair und offen mit unseren Gesprächspartnern kommuniziert.

Wir würden uns freuen, wenn sie uns zukünftig auch eine Chance geben, unsere Arbeit vorzustellen und vor allem unser Handeln zu begründen. Hierfür stehen wir ihnen gerne für einen Ortstermin hier an der L335 in Braubach zur Verfügung.

Wenn dann unter dem Strich immer noch begründete Kritikpunkte im Raum stehen und von der Presse aufgegriffen, dann ist es für uns nur halb so schmerzlich, diese entgegen zu nehmen.

 

 

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